Von der Infektion in den Infarkt? Die Messelandschaft in der Schweiz 2020
Gerade läuft in Düsseldorf der Caravan Salon an. Im Boomjahr für Camping und Gegenprogrammen zum sonst so beliebten Pauschalurlaub, nehmen Aussteller und Messeveranstalter starke Einschränkungen in Kauf, um die Messe als Präsenzveranstaltung anzubieten. Neben den üblichen Hygienemaßnahmen ist der Zugang für Besucher reglementiert: Statt der zu erwartenden 40.000 Gäste bekommen nur 20.000 Besucher Zugang zu den Ausstellungshallen, zu Reisemobilen und Zubehör.
Fast gleichzeitig ereilt uns die Nachricht, dass die Frankfurter Buchmesse wenige Wochen vor der geplanten Eröffnung nun doch abgesagt wird. Zu hoch die Auflagen für Veranstalter, die aus dem Ausland einreisen. Mehrtägige Quarantäne lässt die Kosten explodieren. Wirtschaftlich ein herber Verlust für die Stadt Frankfurt, für Autoren und Verlage, doch auch die Kultur leidet, wenn in diesem Jahr keine der beiden deutschen Buchmessen stattfinden: Im Frühjahr wurde bereits die Leipziger Buchmesse abgesagt.
Für uns Grund genug, einen Blick über die Grenzen des weltweit wichtigen Messeschauplatzes Deutschland ins europäische Ausland zu werfen. Peter Plan, Managing Director von event-ex , beantwortet PR-Marketing Fragen zur aktuellen Situation der Messeveranstalter in der Schweiz.
Ein Beitrag von:
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(LinkedIn)
Peter Plan
Managing Partner bei event-ex ag
Uster
Berufserfahrung
event-ex ag
Managing Partner
Juli 2011 – Present (9 Jahre 3 Monate)
Zürich-Uster, Schweiz
Ausbildung
Fachhochschule eidg. dipl. VL
eidgt. dipl. VL, Verkauf, Vertrieb und Marketing, allgemein · (1994 – 1995)
Antwort: Gesund, soweit man dies in einem Verdrängungsmarkt benennen darf. Neben den dominanten Messeplätzen Zürich, Basel, Bern, Genf hatten auch unabhängige Messe-Organisationen wie wir, ihre Berechtigung. Messen wurden seit jeher geschätzt und auch verdammt. Je nach aktueller Marktlage und Image. Als messeplatz-unabhängige Agentur waren unsere Chancen recht intakt. Nach 10 Jahren als www.event-ex.ch haben wir uns einen gewissen Respekt in der Branche erarbeitet, auch gegenüber den Messeplätzen. Bei Themen wie Tourismus, Food Expo oder Denkmalpflege/Museen hatten wir unsere Markt-Position, wenn auch in diesen Bereichen mit dünnen Margen.
Antwort: Bis heute sind die Reaktionen: Hilflosigkeit und Staunen. Langsam versuchen die ersten Veranstalter, gegen Ende Jahr oder Anfang 2021 wieder Fuss zu fassen. Jeder redet von erarbeiteten Schutzkonzepten, aber die Frage ist vor allem, ob Besucher wieder in Hallen zu bewegen sind. Dabei gibt es sicher einen Unterschied, ob es sich um Fachmessen (einfacher eine Community zu „bewegen“) oder Publikumsmessen (hohes Risiko) handelt und ob es sich um Dienstleistungen, Maschinen oder eben (in unserem Fall) Lebensmittel handelt.
Antwort: Gewisse Branchen hoffen auf den Versuch der Veranstalter, baldmöglichst wieder loszulegen, weil ihnen dieses Marketing-Instrument fehlt. Aber sie sind kaum bereit, die Risiken (kommen genügend Aussteller und vor allem genügend Besucher?) und die Mehrkosten (Schutzkonzept) mitzutragen. Man geht wohl aber davon aus, dass die Schutzkonzepte durchdacht sind. Müssen sie auch, da momentan Messen kantonal bewilligt werden müssen.
Es gibt auch die andere Seite, dass viele Firmen momentan gar nicht über das Thema Messebeteiligung sprechen wollen. Viele gehen auch davon aus, dass es uns als Veranstalter bald nicht mehr gibt.
Antwort: Wie in vielen anderen Bereichen, wird nichts mehr so funktionieren wie vor Corona. Zukünftig müssen die Besucherdaten (auch bei Publikumsveranstaltungen) erfasst werden, Massen dürfen nicht mehr gebildet werden, Abstände (= mehr benötigte Bruttoflächen) werden relevant und die Kosten steigen in die Höhe für Veranstalter und Aussteller. Es werden auch nicht alle Veranstalter und Messeplätze überleben. Wir gehen davon aus, dass im ersten Halbjahr 2021 Messen erst noch zögerlich veranstaltet werden. Auch für uns wird evtl. nicht mehr reichen zur Rettung.
Antwort: Die Lust, wieder real und face-to-face Menschen zu treffen, Fragen zu stellen, Gesichter zu sehen, Netzwerke zu pflegen – der Mensch wird immer den Menschen treffen wollen.
Antwort: Es hat schon vor der Krise und das seit über 10 Jahren hybride Messen gegeben. Die Verknüpfung vor/nach der Messe mit dem Aussteller ist seit Jahren ein grosses Thema. Dazu könnte ich ein Buch schreiben, ich habe dieses Thema auch viele Jahre doziert. Schlussendlich geht es vor allem darum, wie ernst man das Marketinginstrument „Messen“ anschaut. Erfolg hat nur, wer sich gut vorbereitet und nachbearbeitet. Das hat sich in meinen 20 Jahren Erfahrungen nie geändert.
Antwort: Momentan herrscht noch Ratlosigkeit, auch wenn das nur wenige zugeben. Die Auflagen ändern wöchentlich und solange wir keine Stabilität und Sicherheit zum Thema Corona verzeichnen, wird die Planbarkeit schwer bleiben. Man hat vor der Krise von einem Minimum von 1,5 Jahren Vorbereitung (als Veranstalter) für eine Messe gesprochen – heute muss das in einem halben Jahr möglich sein.
Antwort: Wir waren bis vor ein paar Tagen zuversichtlich und haben die ersten Vorbereitungen getroffen für eine Veranstaltung namens „MARKT550“ (ähnlich wie www.foodexpo.ch). Wir wären eine der ersten Publikumsmessen in der neuen www.halle550.ch)
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